7 Schutzfaktoren, die Dich in Krisenzeiten unterstützen
Robert Luis Stevenson (u.a. Die Schatzinsel, Dr. Jekyll & Mr. Hyde) hat mal gesagt, dass es weniger im Leben darum geht, gute Karten zu bekommen, sondern, dass man mit einem schlechten Blatt ein gutes Spiel macht. Gerade die Resilienz-Schutzfaktoren können Dir dabei helfen, trotz widriger Umstände Dein Leben gut zu meistern oder eine kritische Situation gut zu bewältigen.
Wo kommen sie her – Forschungsgeschichte der Schutzfaktoren
Die Wiege der Schutzfaktoren war das Risikofaktoren-Modell. Dies entstand in der 1950er Jahren in den USA bei der Erforschung von koronaren Herzerkrankungen. Amerikanische Lebensversicherungs-Gesellschaften wollten wissen, welche Risikofaktoren Menschen am Herzen erkranken lassen. Ziel war es, die verhaltensgebundenen Risken, wie z.B. Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck durch präventive Maßnahmen zu reduzieren.
Auch in der Entwicklungspsychologie wurden zu dieser Zeit Risikofaktoren definiert. Hierzu zählen biologische Faktoren (Risikoschwangerschaft) und Umweltfaktoren (Armut, Drogen, Kriminalität etc.).
Die US-amerikanische Psychologin Emmy Werner startete im Jahr 1955 eine Längsschnitt-studie mit ca. 700 Kindern auf der Hawaii-Insel Kauai. Hier zeigte sich, dass sich trotz dieser widrigen Umstände ungefähr ein Drittel der Kinder positiv entwickelten. Diese Kinder wurden als resilient bezeichnet. Weitere Forschungsprojekte mit Kindern aus Risikogruppen folgten und so konnten einige Gemeinsamkeiten festgestellt werden – die s.g. Resilienz-Schutzfaktoren.
Dank die Resilienzforschung ist also ein Paradigmenwechsel entstanden. Statt, wie bei der Betrachtung der Risiko-Faktoren, zu untersuchen was Menschen krank macht oder sie scheitern lässt, forscht man bei den Schutzfaktoren, was einen Menschen unter ungünstigen Bedingungen gesund hält, bzw. was führt dazu, dass ein Mensch Misserfolge und Krisen gut übersteht.
Welche sind es? – Was sagt die Forschung dazu?
Die Frage, welche Schutzfaktoren es sind, was sie beinhalten und wie sie gefördert werden können, wurde seitdem intensiv erforscht. Hier in Deutschland haben die beiden Psychologen Jürgen Bengel und Lisa Lyssenko haben bereits im Jahr 2012 im Auftrag der BZgA den Stand der Forschung systematisch aufbereitet. Auch wenn die Modelle und Bezeichnungen etwas differieren, weisen sie auf dieselben Schwerpunkte hin. Man kann sie wie folgt zusammenfassen:
- Eine grundlegend positive Lebenseinstellung
- Der Glaube an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten
- Die aktive Einbindung in ein soziales Netzwerk
Ein weiteres Forschungsduo aus USA, Karen Reivich und Andrew Shatté, haben sieben Schutzfaktoren ausgearbeitet und 2002 in ihrem Buch „The Resilience Factor“ veröffentlicht. Diese sieben Faktoren werden sehr häufig in verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten herangezogen und sind, unserer Meinung nach, sehr schlüssig. Die Faktoren sind:
Realistischer Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, Eigen-Verantwortung, Netzwerksorientierung und Zukunftsplanung.
In Anlehnung an diese Forschungsarbeiten haben wir unsere Checkliste der Resilienz-Schutzfaktoren erstellt. Diese kannst Du hier downloaden.
Wie kannst Du Deine Resilienz testen?
Wir empfehlen jedem, die eigene Resilienz anhand dieser Faktoren zu überprüfen.
Stelle Dir einfach die Frage: „Wie gut ist der jeweilige Schutzfaktor bei mir ausgeprägt“. Bewerte die Antwort anhand einer dreistufigen Skala; „Gut“, „Mittel“ oder „Verbesserungs-würdig“. Es kann hilfreich sein, sich vorher festzulegen, ob die Frage im Allgemeinen oder in einem spezifischen (Beruf, Privat etc.) Kontext beantwortet werden soll.
Wenn Du das Gefühl hast, zu viele der Fragen mit „Verbesserungswürdig“ beantwortet zu haben, keine Panik! Die gute Nachricht ist, dass Resilienz weiterentwickelt werden kann. Nimm einfach Kontakt mit uns auf und Du erfährst mehr über unsere Resilienz-Trainingsprogramme. Die erste Stunde ist immer kostenlos.
Wir freuen uns auf Dein Feedback und Deinen Kommentar!
Bis demnächst, Caisa & Hans